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Zum letzten Mal Karneval in der Kölner HV!

Zum letzten Mal wurde an Weiberfastnacht in der Hauptverwaltung in Köln die fünfte Jahreszeit gefeiert. Köln als Hochburg der Jecken startete mit bunten Kostümen in die kommenden tollen Tage. Mitgefeiert haben vb-Betriebsrätin Birgit Rohleder, die eigens von Frankfurt nach Köln gefahren war und Jürgen Metzner Vorstandsmitglied der vereinigung boden e.V.. Für ihn ist es eine der letzten Feiern an seinem bisherigen Arbeitsplatz, denn er wird mit seinen Arbeitlungskollegen in wenigen Monaten im Squaire  in Frankfurt seinen Arbeitsplatz haben.

Konzernumbau gegen Arbeitsplatzgarantien

Inzwischen dürfte es jedem Lufthanseaten klar sein: das Management möchte den Konzern umbauen und damit an die veränderten Bedingungen im Luftverkehr anpassen. Man sieht darin die einzige Möglichkeit, das Unternehmen so zu positionieren, dass es langfristig am Markt bestehen und überleben kann. Aber was bedeutet das konkret für uns Lufthanseaten und unsere Arbeitsplätze?

Für die Betriebsräte ist mit dieser Situation eine große Verantwortung zu tragen und eine Vielzahl von Herausforderung zu bewältigen. Vor allem zeigt sich aber auch ein Grundkonflikt, dessen Lösung fundamental wichtig ist. Er kreist um die Frage, nach dem richtigen Weg.

Die betriebliche Mitbestimmung im Konzern könnte einerseits eine harte, ablehnende Haltung leben. Damit würde man Umbauprozesse verzögern, juristische Verfahren führen und darauf hoffen, den Konzernumbau zu verhindern.  Andererseits könnte sich die Mitbestimmung einem Umbau gegenüber aber auch öffnen und valide Vereinbarungen über Standorte und Arbeitsplatzsicherheiten mit entsprechenden Abfindungsregeln schließen.

Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen es deutlich: eine Verweigerungsstrategie und dazu gehörende juristische Verfahren engt die Verhandlungsspielräume  stark ein. Das Management würde sich nur noch auf Basis von Gerichtsurteilen bewegen. Der Mitbestimmung wären die Möglichkeiten zur Einflussnahme und Erarbeitung guter und zielführender Lösungen letztlich genommen.

Das aktive Mitgestalten der Veränderungen wäre unserer Meinung nach der richtige Weg. Da das mitgestalten dem Unternehmen Zeit und Geld spart, stünden auch entsprechende Mittel zur Verfügung für zukunftssichere Vereinbarungen . Das Unternehmen könnte damit schnell auf Markerfordernisse reagieren und für die Kollegen gäbe es gute und sozialverträgliche  Lösungen. Eine Situation bei der alle nur gewinnen könnten.

Nur zusammen können wir das schaffen, den Konzern umzubauen und dabei unsere Arbeitsplätze zu erhalten und zukunftssicher zu machen. Die Beschäftigten, der Betriebsrat und das Management müssen die Zukunft gemeinsam gestalten – wenn das nicht gelingt, verlieren am Ende alle.

„Der Tarifstreit – oder die Piloten gegen den Rest der Welt“

Die Urabstimmung über den Schlichterspruch im Tarifstreit mit der Vereinigung Cockpit (VC) hat noch nicht begonnen – und schon gehen die Befürchtungen in der Presse weiter. Neuer Ärger und neue Streiks stünden ins Haus, weil so große Themen wie die Altersversorgung der Piloten noch zu verhandeln seien und außerdem die Neuausrichtung des Konzerns – die die Piloten ohnehin nicht wollten – ungeklärt sei.

Tatsächlich glaubt eine Reihe von Funktionären der VC wirklich, dass das Unternehmen vorrangig sie darüber zu befragen habe, ob ihnen denn ein solcher Konzernumbau genehm ist. Und käme das Management dadurch zu dem Entschluss, dass die vorgegebene Marschrichtung von der VC nicht mitgetragen würde, sollte man die Umstrukturierung lieber unterlassen.

Natürlich ist es so, dass ein Unternehmen mit seinen Mitarbeitern und deren Vertretern über geplante Maßnahmen sprechen muss. Und sollten diese negative personelle Auswirkungen zur Folge haben, muss man sich auch darüber unterhalten, wie man Nachteile verhindern oder minimieren kann. Es muss also darum gehen, wie Maßnahmen mitgestaltet und durch Vereinbarungen flankiert werden können – aber nicht, ob ein solcher Umbau überhaupt stattfindet oder nicht.

Jedem sollte doch inzwischen klar sein, dass sich die Zeiten und Rahmenbedingungen geändert haben. Auch privilegierte und mächtige Tarifpartner können mittlerweile nicht mehr nur an ihr Organisationsinteresse denken und dabei die Kunden und alle anderen Mitarbeitergruppen zur Durchsetzung des eigenen Machtkalküls in Geiselhaft nehmen. Eine solch radikale Strategie führt nämlich letztlich nur dazu, das Unternehmen existenziell zu gefährden und damit alle Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen.

Das Marktumfeld im Luftverkehr hat sich grundlegend gewandelt und die Lufthansa wird von vielen Seiten angegriffen. Wenn man hier bestehen will, müssen Dinge verändert und angepasst werden – sonst sind wir als Unternehmen schneller vom Markt verschwunden als wir uns das alle vorstellen können.

Also liebe Piloten: mit Verstand und Augenmaß und in Solidarität mit den Bodenkollegen handeln.