Alters- und Übergangsversorgung bei der Lufthansa

Trotz Tarifstreit solidarisch und mit Augenmaß agieren!

Die Lage im aktuellen Tarifstreit zwischen den Flugbegleitern und der Lufthansa scheint festgefahren zu sein und entsprechende Streiks drohen – zum wiederholten Male auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Boden.

Wesentlicher Bestandteil der Auseinandersetzung ist neben Fragen der Vergütung und des Kündigungsschutzes insbesondere die Diskussion zur künftigen Gestaltung der Alters- und Übergangsversorgung für die etwa 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kabine. Hierzu hat der Arbeitgeber in den vergangenen Wochen konkrete Vorschläge auf den Tisch gebracht, die es wert sind, in vernünftiger Atmosphäre und im Sinne aller Beschäftigten der Lufthansa offen und sachlich diskutiert zu werden.

Beispielsweise schlägt der Arbeitgeber konkret vor, dass länger fliegende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kabine, die eine Übergangsversorgung nicht in Anspruch nehmen wollen, sich diese auf ihre betriebliche Altersvorsorge anrechnen lassen können. Damit können bis zu fast 100 Prozent des letzten Grundgehalts als Rente bezogen werden. Es ist in diesem Zusammenhang sehr erstaunlich, dass die Interessenvertreter des Kabinenpersonals öffentlich kaum darüber sprechen, dass die Versorgungsleistungen des Lufthansa-Kabinenpersonals höher liegen als bei allen anderen Airlines in Deutschland – und viele davon sogar überhaupt keine Übergangsversorgung haben.

Noch unverständlicher wird die Position von UFO, wenn man sich überlegt das UFO und der Arbeitgeber bereits im Januar 2014 die Eckpunkte zur Alters- und Übergangsversorgung ratifiziert haben. In der aktuellen Tarifrunde 2015 hat die UFO nun auch noch das Angebot der Lufthansa auf alle Forderungen bezüglich der Übergangs- und Altersversorgung einzugehen abgelehnt. Es drängt sich deshalb der Eindruck auf, dass der Streit über die Übergangs- und Altersversorgung weniger inhaltlich, als vielmehr politisch geführt wird. Anders ist nicht zu erklären, warum es Forderungen gibt, auch Kabinenmitarbeiter von Airlines außerhalb der Lufthansa Gruppe bei Arbeitsplatzverlust im Lufthansa Konzern anzustellen oder die Anerkennung der neuen „Industriegewerkschaft Luftverkehr“ verlangt wird.

Wichtig ist jetzt vielmehr ein solidarisches Agieren, das mit Augenmaß an der Sache und an den konkret vorliegenden Angeboten des Arbeitgebers orientiert ist. Alles andere gefährdet nicht nur eine nachhaltige Gestaltung der Alters- und Übergangsversorgung des Kabinenpersonals, sondern auch die Rahmenbedingungen für die Arbeitsplätze der über 30.000 Beschäftigten der Lufthansa am Boden. Denn eins ist klar: eine gemeinsame Zukunft in der Lufthansa haben wir nur, wenn es gelingt, die Kosten für das Versorgungssystem so zu regeln das sich unsere Kostenposition in einem der am härtesten umkämpften Märkte nicht verschlechtert.

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